Die Stadtkapelle

von Joachim Nägele (2014)

Die Stadtkapelle

Die Stadtkapelle ist fürwahr, 'ne ganz besondre Menschenschar,
gar viele Leut auf einem Haufen, da muss man sich zusammenraufen,
und sollt's mal ecken hier und da, so ist doch eines ziemlich klar,
solch tolle Gruppen sind sehr rar.

Da spielen manche Silberflöte, haben auch mal ihre Nöte,
doch will ich mal jetzt nicht so sein, gelegentlich klingt's durchaus fein.

Die Klarinetten, wollt ihr mich fragen, da kann ich fast nur gutes sagen,
sind fleißig, nett und hilfsbereit, auch wenn manch hoher Ton mal schreit,
macht weiter so, ihr lieben Leut'.

Das Saxophon, ein groß' Register, hat nicht nur Frau'n sondern auch Mister,
und mittlerweile muss ich sagen, es gibt bei euch fast nichts zu klagen,
übt einfach immer kräftig weiter, so klingts am End' dann noch gescheiter.

Horn, ich muss es hier gestehen, würd ich heut lernen, ungesehen,
ich hoff' nur eins, ihr könnt's verstehen, dass die Besetzung bleibt bestehn
und niemand will ins Ausland gehn.

Jetzt kommt 'ne ganz besondere Schar, Trompet' genannt,das war ja klar.
Wer kann es besser, höher, lauter, vielleicht auch schneller oder greller ?
Ich kenn mich aus und geb's ja zu, auch ich gehöre da dazu.
Doch muss ich euch eins deutlich sagen, dynamisch gibt es Grund zu klagen,
da könnt ihr auch manch and'ren fragen.
Nicht auszudenken, den Fall gesetzt, sie wären nur mit Mann besetzt,
so tun zwei Frau'n den Männern gut, weil so sich Mann doch bremsen tut.

Das tiefe Blech ihr lieben Leut', macht mir doch meistens ziemlich Freud,
Posaun', Tenorhorn und die Bässe, ich bekomm da selten eine Blässe,
sogar manch einer fleißig übt und tut, ich finde das so ziemlich gut .

Das Schlagzeug sollt' ich noch erwähnen, bevor ihr all' beginnt zu gähnen,
an euch hab ich nun eine Bitt', bringt uns nie ernsthaft aus dem Tritt,
und kommt mal öfter in die Prob', gewiss ist euch dann auch mein Lob.

Apropos Prob', da fällt mir ein, Beginn soll steht's um acht Uhr sein,
so strengt euch bitte mal mehr an, ich pünktlich dann beginnen kann.

Dank sagen will ich allen jetzt für Lob, Kritik und auch mal Tadel,
dafür erheb ich euch zum Adel.

Und wenn ich schon vom Adel red', dann schaut wer hier so alles steht,
10 und gar 40 Jahr sind sie dabei,
Härer, Postl, Boberach, das haut mich um , das legt mich flach.
Wird jemand gar zum Ehrenmitglied ernannt, so ist sie sicher oft gerannt,
zu manchem Auftritt und auch Prob', Sabine, ein besondres Lob.
Und werde jetzt hier auch nicht rot, solch Ehr' muss warten nicht bis zum Tod,
25 Jahre tun es auch, bei der Stadtkapell' ein toller Brauch.
Drum gratulier ich euch von Herzen und ihr werdet es verschmerzen,
wenn ich euch wünsch noch manches Jahr ,an euren Tröten , wunderbar !

Der wichtigst' Mann , das ist für mich,
der Toga, kaum verwunderlich.
So lad ich dich mal gerne ein, zu einem Männerabend, das wird fein.
Die Partner lassen wir zu Hause, das wird doch toll, das wird 'ne Sause.
Und außerdem wärs auch mal schön, mit dir wieder gemeinsam in 'ne Kneip' zu gehn.

Doch halt, ich hab noch was vergessen, ich denk es ist auch nicht vermessen,
mal was zu sagen über einen, der vor euch steht, der mit euch geht,
um den sich auch so manches dreht.
Ich mach nicht immer alles richtig, nehm mich bestimmt auch mal zu wichtig,
mach' Fehler wie ein jeder hier, ich hoffe ihr verzeiht sie mir.
So schließ' ich nun mit einer Bitt', macht alle weiter kräftig mit.

Dann können wir, ich bin mir sicher,
das mein ich nicht nur hier und heut', begeistern uns und and're Leut.


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