Bericht zum Konzert am 24. März 2001 in der Stadthalle Holzgerlingen

Georg Fleischer, Kreiszeitung BB

Bericht aus der Kreiszeitung Böblinger Bote vom 26. März 2001 von Georg Fleischer:

Eine Prise Krieg der Sterne und folkloristischer Zauber

Musikverein Holzgerlingen mit interessanter Mischung - auch Jugend trumpfte auf

Die Stadtkapelle demonstrierte auf ihrem Konzert wieder einmal, wie erfolgreiche Vereinsarbeit aussehen kann. Das Jugendblasorchester zeigte sich stimmkräftig und tonsicher. Das Große Blasorchester stellte sich erfolgreich neuen musikalischen Herausforderungen.

Einen langen Atem bewiesen die Aktiven der Stadtkapelle Holzgerlingen vor allem mit der über zehnminütigen Star-Wars-Saga. Damit konnten sie selbst die letzten Skeptiker von ihrem Können überzeugen. "Wir haben dieses Stück zwar schon einmal gespielt, doch heute Abend war es perfekt," freut sich Hans-Jürgen Benzinger, einer der beiden Vorstände. Ihm standen noch die Schweißperlen auf der Stirn. Für die Aktiven des Musikvereins Stadtkapelle Holzgerlingen war es ein anstrengender Abend. Zum einen traten die Bläser mit einem fast neuen Programm vor ihr Holzgerlinger Publikum und zum anderen wollte Dirigent Christoph Kächele neue musikalische Höhen mit seinem Orchester erreichen.

    "Wir sind ein offener Verein", erklärte Hans-Jürgen Benzinger vor dem Auftritt. Diese Offenheit spiegelt sich im Programm wider. Ein bisschen Beethoven, etwas Mozart, eine Prise Krieg der Sterne und ein Schlag folkloristischer Zauber aus Irland machte das Programm zu einer erfolgreichen Mischung.

    Auch die Jugend trumpfte mit einem neuen Repertoire auf. Neben allerlei Getier, wie "Rats, Bats and Spiders" erweckte der Nachwuchs auch eine Katze namens "Mr. Jumps" musikalisch zum Leben. Unter der Leitung von Tobias Gauß hat sich das Jugendorchester weiter entwickelt und zeigte sich stimmkräftiger als im Jahr zuvor. Als die Jugend unter reichlich Applaus in die Pause entlassen wurde, hatten sich vor allem Silke Primula am Alt-Saxophon und Philipp Kohler an der Tuba als Solisten hervorgetan.

    Schon letztes Jahr forderte das Publikum eine Zugabe nach der anderen, ein Wunsch dem damals entsprochen wurde. Dieses Jahr gab es die gleichen Forderungen, doch schob Dirigent Kächele diesmal einen Riegel vor. "Wir können nicht mehr. Wir brauchen eine Pause", bettelte der Dirigent nach vollbrachter Leistung und zwei Zugaben. Die hatten sich die Musiker auch redlich verdient. Denn wie hoch die musikalische Höhe war, die der Dirigent avisiert hatte zeigte sich in der zweiten Zugabe: Auf einem Ausflug hörte der Dirigent das Musikstück "Unterm Sternenbanner", jedoch doppelt so schnell gespielt. "Das wollte ich auch versuchen", erklärte Christoph Kächele. Der Versuch wurde zu einem weiteren Erfolgskapitel in der Geschichte des Musikvereins. Doch auch mit ihrem klassischen Teil des Programms machten sich die Musiker auf der Bühne viele Freunde in der Stadthalle.

    Während des Konzerts wurden verdiente Mitglieder des Vereins geehrt. Für 50 Jahre aktive sowie fördernde Mitgliedschaft sind Heinz Wanner und Franz Wikidal geehrt worden. Ebenso wurde Walter Gulde für 50 Jahre fördernde Vereinstreue ausgezeichnet, Franz Rubin und Rudolf Fritsch wurden für 40 Jahre Förderung und Wilhelm Henne für 25 Jahre Förderung geehrt. Doch auch bei den Aktiven standen Ehrungen an: Franz Puhrer wurde für 25 Jahre aktives Beteiligen am Vereinsleben zum Ehrenmitglied ernannt und Jörg Schütz wurde für 20 Jahre Einsatz am Schlagzeug ausgezeichnet. Mit einem Blumenstrauß wurde Carina Braun beglückt. Die Flötistin moderiert seit einigen Jahren mit Charme und Witz die Konzertabende des Musikvereins. Den Abschluss des Abends übernahm dann Hans-Jürgen Benzinger: "Das Brot des Künstlers ist der Applaus. Ich denke, wir mussten heute Abend nicht hungern."


Musikverein Holzgerlingen ehrte verdiente Mitglieder
Beim Konzert des Musikvereins Holzgerlingen standen auch langjährige Mitglieder im Mittelpunkt. Geehrt wurden (von links): Franz Wikidal (50 Jahre Mitglied), Lothar Klein (Vorsitzender), Heinz Wanner (50 Jahre), Jörg Schütz (20 Jahre), Franz Rubin (40 Jahre), Franz Puhrer (25 Jahre), Rudolf Fritsch (40 Jahre), Wilhelm Henne (25 Jahre). Foto: Konstantinovic


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